Ein heiliger Ort
Im Ribe VikingeCenter dürft ihr gerne zum Opfermoor gehen. Stellt euch einen Moment hin und erlebt mit allen Sinnen die Stimmung, die hier herrscht.
Hier lebt die Völva. Sie kennt die Götter, sie kennt Kräuter, sie weiß, wie man heilt. Mit Hilfe von Gesang kann sie sich in Trance (seidr) versetzen und Fragen zur Zukunft beantworten. Mit ihren Runen kann sie Ratschläge geben.
Achtet auf die Götterstatuen und ratet, wen sie darstellen. Einige von ihnen sind leicht zu erraten, wenn man sich ein wenig in der nordische Mythologie auskennt. Vielleicht entsetzt euch das tote Pferd. Es ist ein Opfer für die Götter. Ein Pferd ist das zweitgrößte Opfer, das man bringen kann, und wenn das Pferd getötet wird, wird das Fleisch auf einer großen Party gegessen - ein Blót. Das Blut wird auf den Opferstein gegossen und die Haut wird aufgehängt, so dass jeder sehen kann, dass den Göttern ein großes Opfer gebracht wurde.
Ritualien, Opfer und Dienste
Das Moor ein heiliger Ort, aber es gab auch menschengeschaffene Kultstätten, genannt Hörgr und Hof. Hier opferte - blótete - man auch den Göttern. Diese Opfer konnten Nahrungsmitteln, Schmuck, Tiere, ja sogar Menschen sein.
Blót war ein Ritual, eine Art Gabenaustausch, wo die Wikinger ihren Göttern opferten. Z.B. um sich Vergünstigungen der Götter in Verbindung mit dem Wetter, der Fruchtbarkeit oder dem Kriegsglück zu sichern.
Auf den kleinen Höfen hat man sicherlich verschiedene Rituale abgehalten, während die großen religiösen Feste auf den großen Höfen abgehalten wurden, die von einem Goden geleitet wurden. Ein Gode ist eine Funktion, die mit den Gutsherren verbunden war, die den Kult leiteten. Götter und Völven werden auf Runensteinen und in nordischen Eddas und Sagen erwähnt. Archäologen haben nach und nach mehrere Spuren der Kultgebäude der Wikinger gefunden, z. B. in Tissø auf Seeland, Sorte Muld auf Bornholm, Gudme auf Fünen und Harreby hier in der Nähe von Ribe.